Widerruf

Tagtäglich bestellen Millionen von Menschen Sachen im Internet. Dass das gelieferte Produkt nicht immer den Erwartungen entspricht, ist keine Seltenheit. Dafür gibt es dann mehrere Möglichkeiten, wieder von dem Geschäft loszukommen. Eine davon ist der Widerruf – doch wie genau funktioniert dieser überhaupt?

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert ein Widerruf?

Mithilfe des Widerrufs ist es für Verbraucher: innen möglich, ihren Kauf im Online-Handel rückgängig zu machen. Das bedeutet in der Regel, dass das Unternehmen das Produkt zurückbekommt, und der Kaufpreis zurückerstattet wird.
Damit es aber dazu kommt, muss der Widerruf zunächst erklärt werden. Auf den meisten Online-Shop-Seiten findet sich dafür ein Widerrufs-Formular. Dieses wird von der widerrufenden Person ausgefüllt und abgeschickt. Danach gilt es das Produkt zurückzusenden.
Das Unternehmen auf der anderen Seite ist verpflichtet, innerhalb von 14 Tagen das Geld zu erstatten. Hierbei darf jedoch so lange gewartet werden, bis zumindest der Beweis vorliegt, dass das Produkt zurückgeschickt wurde.

Wer kann widerrufen?

Das gesetzliche Widerrufsrecht steht nur Verbrauchern:innen zu. Es besteht also dann, wenn eine Privatperson etwas von einem Unternehmen kauft.
Kein gesetzliches Widerrufsrecht besteht bei einem Kauf zwischen zwei Privatpersonen und auch Unternehmen selbst haben kein gesetzliches Widerrufsrecht. In diesen Fällen können die beteiligten Personen ein solches aber extra vereinbaren.

Wie kann widerrufen werden?

Der Widerruf erfolgt durch Erklärung gegenüber dem Unternehmen.
Typischerweise wird dafür das Widerrufsformular genutzt. In diesem werden die Daten der beteiligten Personen, die Informationen über das Geschäft sowie das Interesse dieses “zu beenden” eingetragen.
Jedoch kann der Widerruf auch über Telefon, Brief oder E-Mail erfolgen. Wichtig ist allein, dass der Wunsch, den Kauf rückgängig zu machen, deutlich wird.

Wann ist das Widerrufsrecht gesetzlich ausgeschlossen?

Für einige Verträge schließt das Gesetz ein Widerrufsrecht aus. Dabei geht es vor allem darum, das Unternehmen vor unzumutbaren Rückabwicklungen zu schützen.
Wichtige Beispiele sind die Lieferung von personalisierter Ware oder auch versiegelter Ton- und Videoaufnahmen oder Computersoftware, wenn die Versiegelung vom Kunden oder der Kundin nach Empfang entfernt wurde.

Wieso ist die Widerrufsbelehrung wichtig?

Das gesetzliche Widerrufsrecht dient dazu, die Verbraucher: innen zu schützen, schließlich kann die Ware nicht wie im Laden angeschaut und geprüft werden. Genau aus diesem Grund gibt es im Online-Handel eine Widerrufsbelehrung. Fehlt diese, verlängert sich die gesetzliche Widerrufsfrist des Verbrauchers: in von 14 Tagen automatisch auf 1 Jahr und 14 Tage.
Gleiches gilt, wenn die Widerrufsbelehrung für die Verbraucher: innen nur sehr schwer zu finden ist. Auf der Website sollte die Widerrufsbelehrung deshalb leicht zugänglich eingebunden werden. Dies kann durch eine eigene Seite “Widerruf” mit Widerrufsbelehrung und –formular im Header oder auch durch eine Verlinkung der Seite im Footer erfolgen. Entscheidend ist, dass besuchende Personen die Seite von überall wahrnehmen können.