Neuauflage des Deutschen Startup Monitors erschienen.
Der Bundesverband Deutsche Start-ups e. V. (BVDS) veröffentlicht in diesem Jahr zum fünften Mal den Deutschen Start-up Monitor (DSM). „Mit 1.837 Start-ups, die 4.245 Gründerinnen und Gründer sowie 19.913 Mitarbeiter repräsentieren, haben sich so viele Unternehmen wie noch nie am DSM beteiligt“, freut sich Florian Nöll, Vorstandsvorsitzender des BVDS. Der DSM erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, heißt es in der Studie, bietet jedoch einen wichtige Momentaufnahme der deutschen Star-tup-Szene. Die Studie beschäftigt sich unter anderem mit der Finanzierung von Start-ups, der Rolle der Politik für ein gutes Startup-Ökosystem sowie dem Bildungssystem als Voraussetzung für erfolgreiches Gründen.
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Gründungs-Hotspots
Der größte Gründungs-Hotspot Deutschlands ist und bleibt Berlin. 16,8 Prozent aller Startups werden laut DSM in der Bundeshauptstadt gegründet. Im Ländervergleich (ohne Berlin) belegt Nordrhein-Westfalen (14,4 Prozent) den ersten Platz, gefolgt von Bayern (13,4 Prozent) und Baden-Württemberg (12,4 Prozent). Sachsen belegt mit 4,7 Prozent den sechsten Platz. Das Schlusslicht bildet mit 1,1 Prozent Brandenburg.
Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung
Zu den wichtigsten Kriterien der Gründerinnen und Gründer gehören der Studie zufolge Produktentwicklung, Profitabilität und schnelles Wachstum. Da all diese Kriterien nicht ohne das nötige Kapital verwirklicht werden können, betrachtet die Studie ebenfalls die Finanzierungslage deutscher Start-ups. 2,1 Milliarden Euro habe die Szene an externen Kapital eingesammelt. Jedes dritte DSM-Startup erhielt bislang eine Finanzierung aus staatlicher Förderung. Die Zuwendungen der Landespolitik werden im Vergleich zur Förderung der Bundespolitik positiver eingeschätzt. Dabei wird jedoch generell ein mangelhaftes Start-up-Verständnis der Politik kritisiert. Weniger Bürokratie, weniger Steuern und mehr Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung sind der Studie zufolge zentrale Forderungen der Start-up-Szene. Dazu kommt die Forderung, den Ausbau der Digitalisierung schneller als bisher voranzutreiben, um diese an die Bedürfnisse der Gründer anzupassen.
Lindner for Bundeskanzler?
So scheint es nicht verwunderlich, dass 39,4 % der Befragten FDP wählen würden. 22 Prozent die CDU. Auf Platz drei liegen mit 15,5 Prozent Bündnis 90/ Die Grünen. Knapp die Hälfte der Befragten (46,9 Prozent) sprechen dem FDP-Chef Christian Lindner die größte Gründerkompetenz zu. 26 Prozent der Befragten trauen keinem der Spitzenpolitiker zu, Gründerfähigkeiten zu besitzen. 10,9 Prozent des Vertrauens entfallen auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. SPD-Spitze Martin Schulz trauen nur 4,5 Prozent eine Gründerkompetenz zu.
Mangelhaftes Schulsystem
Ein weiterer Kritikpunkt bleibt das Bildungssystem. Die Studie sieht keine Fortschritte in Hinsicht auf die Vermittlung von unternehmerischen Handeln und Denken und verteilt hierfür dem Schulsystem die Note mangelhaft. Hochschulen schneiden einen Notenpunkt besser ab. Auch bei der Vermittlung von Clustern und regionalen Wirtschaftsförderungen besteht der Studie nach Nachholbedarf. Mehr als ein Viertel der DSM-Start-ups gaben an, nicht zu wissen, ob ein regionales Netzwerk bzw. Cluster in ihrem Bereich existiert. Mehr Öffentlichkeitsarbeit der zuständigen Stelle sei hier gefordert. Die Erwartungen an regionale Cluster sind: Wissenstransfer, Kooperation und Sichtbarkeit.